Release
ROCKET MEN - Twerk & Travel in Space
TV Promotion, Print Promotion, Online Promotion
Karsten Jahnke
Welche Töne bleiben von der Erde, wenn sie einmal nicht mehr ist? Sind es die auf den Goldenen Schallplatten der durch das All trudelnden Voyager-Sonden gepressten peruanischen Panflöten und Bach-Sonaten?
ROCKET MEN haben keine Antwort darauf, aber als musikalische Weltenreisende macht sich das in drei Städten beheimatete Sextett daran, den eigenen Hintergrund mit allem zu verschmelzen, was ihnen auf ihren Reisen um den Globus begegnet. Es ist der Blick aus dem All auf den klanglichen Kosmos eines kleinen Planeten: Sich einmal entfernen von der alltäglichen Reizüberflutung. Festzustellen, welche Sounds wirklich relevant sind.
Für „Twerk & Travel in Space“ haben sich ROCKET MEN von Klängen verschiedenster Kontinente inspirieren lassen. Valentin Mühlberger brachte von einer Reise nach Nordbrasilien Vocal Samples von Ureinwohnern mit, die er in der Nähe des Rio Doce aufnahm. Der gleichnamige Song beweist, wie behutsam die sechs mit diesen Artefakten umgehen. Mit ätherischen Flöten-Arrangements und dubbigen Rhythmen umspielen sie die traditionellen Gesänge. Für „Ngoma“ (Kisuaheli für „Tanz“) nutzte Philipp Püschel Aufnahmen, die bei Reisen in Tansania und Sansibar entstanden.
Gleich mehrere US-Präsidenten werden auf dem Album gesampelt. ROCKET MEN verstehen sich nicht als politische Band, wollen aber die Vorgänge auf der Welt nicht ausblenden.
„Im europäischen Jazz ist es nicht gängig, sich politisch zu äußern“, sagt Philipp Püschel. „Aber wir wollen nicht nur um uns selbst kreisen, sondern auch Themen ansprechen, die unsere Zuhörer beschäftigen.“
Bleibt die Frage nach dem Albumtitel, der sich auf den 2013 von Miley Cyrus gestarteten Arschwackel-Trend bezieht. „Twerken ist der verzweifelte Versuch eines Jazzmusikers, zu tanzen“, lacht Püschel. „Twerk and Travel in Space“ mag als Titel kurios anmuten, dient laut Püschel aber vor allem dazu, möglichst viele unterschiedliche Interessensgruppen anzulocken. Denn ein Verschmelzen verschiedenster Genres ist für den Trompeter selbstverständlich. Als Teil des Hamburger JazzLab Kollektivs ist Philipp Püschel seit 2015 dabei, die Szenen der Hansestadt miteinander zu vermengen. Das junge Publikum, das allmonatlich zu den engen, heißen Club-Shows der JazzLab Crew strömt, ist an Jazz genauso interessiert wie an Rock und HipHop. „Intergalactic Jazz, Drum & Space“ nennen die sechs ihren Sound, aber, so Püschel: „eigentlich ist es uns egal, was es für ein Genre ist. Wir wollen Musik machen, die uns berührt.“
„Twerk and Travel in Space“ ist das vielfältigste ROCKET MEN Album bislang. Wie sagt es im Song „Lost in Translation“ der frisch auf dem Mond gelandete Neil Armstrong? „It’s different, but very pretty.“
VIDEO: Lost in translation // Rocket Men
VIDEO: Twerk & Travel in Space // Rocket Men
ROCKET MEN
Sie kommen aus Leipzig, Hamburg und Berlin: sechs Musiker Ende zwanzig bilden ROCKET MEN. Jazz-Funk meets Fusion, Dub meets Global Beats. Live eingespielte, jazzige Bläser und Rock-Instrumente treffen auf produzierte elektronische Sounds.
ROCKET MEN kombinieren komplexe Brass-Band-Rhythmen und treibenden Electro mit Vocal Samples verschiedener Kontinente. Ein cineastisch anmutendes Party-Album, das politische Untertöne nicht vergisst.