Release
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Mit der Klassik als souveränem Sockel und der großen Offenheit zu Jazz, Chanson und Pop werkeln die beiden an Eigenkompositionen mit rhythmischer Cleverness und melodischer Strahlkraft, mit balladesker Leichtigkeit und großstädtischer Schwermut. Formen durch das Hinzuziehen von alles andere als alltäglichen Coverversionen ein originelles Repertoire. Und begeistern schnell in ihren lebendigen, ausgefuchsten Bühnenshows mit den unterschiedlichsten Konstellationen ein breites Publikum von 7 bis 70 Jahren. Bei allen Seitenverpflichtungen jedoch steht die Aufnahme einer CD erstmal hintan: Schließlich ist Stephan mit der weltweit geschätzten Jazzsängerin Melody Gardot unterwegs, Anne-Christin spielt mit der australischen Erfolgsband Naked Raven und dem dänischen Shooting Star Agnes Obel, to name but a few.
Endlich liegt nun die Essenz aus den Deep Strings-Programmen in Form eines Debüt-Silberlings vor. Entstanden ist die Einspielung im Waldhausstudio von Birkholz, das genauso verwunschen und einsam ist, wie sein Name klingt, aber gerade für akustische Aufnahmen einen Geheimtipp darstellt. In der Feuchte des Waldes, am knisternden Kamin, haben Braun und Schwarz es geschafft, ihre ganz individuelle Klangsprache einzufangen, in Tönen zu zeigen, was ihre „Façon" ist. „Wir haben versucht, die Dramaturgie der CD wie ein Minikonzert zu konzipieren", erläutert Anne-Christin. „Man soll den Reichtum, die Lebendigkeit unserer Shows spüren." Das ist den beiden unkonventionellen Musikern grandios gelungen: Vom zahnradhaft ineinander greifenden Groove des Intros über den vorwärtstreibenden „Hit" „Don't Get Lost", zum träumerischen „November Rain In August" geht die Reise, vom fiebrigen und virtuosen „Fast Lane" über das blumige „Ma Petite Fleur" bis zur Hommage an die Wahlheimat, den dunklen „Tango Berlin", der das Chaos und die Verrücktheit, das Immer-auf-der Suche-Sein famos abbildet.
Eingebettet in das eigene Material sind die Covers: „Das sind keine clean gewischten, supersoften Sachen", so Anne-Christin, die mit „O.K." die Energie und das aufgekratzte Selbstbewusstsein einer Ani Difranco adaptiert hat – einer Frau, die wie das Deep Strings-Doppel für ihre Unverwechselbarkeit und Unabhängigkeit gekämpft hat. Des weiteren findet sich ein sehr handwerkliches, perkussives Stück des Afro-Barden Keziah Jones und eine elegante Akustikversion von MC Solaars „Victime De La Mode". Selbst im Rap, so findet Schwarz, habe die französische Sprache noch eine unbeschreibliche Sinnlichkeit. Ihre Affinität zur langue française ist so groß, dass sie eines Tages Manfred Krugs „Wenn du schläfst" auf Französisch in ihrem Kopf hörte. Selbstredend findet es sich nun als „Quand Tu Dors" auch auf der Scheibe.
deep strings
Melancholie oder Metal? Romantisch oder ruppig? Elegisch oder anarchisch? Das Cello scheint mit einem „Entweder Oder" behaftet zu sein. Jeder kennt das Klischee von der langhaarigen, elfenhaften Frau, die auf ihrem Instrument in ergreifenden Melodien schwelgt. Auf der anderen Seite stehen die harten Jungs von Apocalyptica mit ihrem testosteronschwangeren Sound. Dabei ist das Cello zu einer schier unerschöpflichen Palette von Zwischentönen fähig, kann mit seinem Ausdrucks-spektrum in jeden erdenklichen Stil hineinwirken. Kaum jemand hat diese Möglichkeiten so abenteuer- und unternehmungslustig ausgelotet wie das Duo Deep Strings aus Berlin, die - genährt von Klassik, geschult in Jazz und gereift im ganz individuellen Songwriting - ihre Instrumente auf eine spannende Reise zwischen Jazz, Pop und Chanson schicken.